Was uns antreibt - Bündelung der Kräfte in der Region

Altensteig, 23.10.2015

Die Volksbank Nordschwarzwald eG und die Raiffeisenbank Oberer Wald eG in Simmersfeld wollen künftig gemeinsame Wege gehen - das erklärten die Vorstände beider Häuser, Wolfgang Frey und Christian Radde sowie Fritz Kiefer und Wolfgang Merkle in einer Pressekonferenz am 23.10.2015.

Seit der Finanzmarktkrise im Jahr 2008 haben sich die Rahmenbedingungen für regional aufgestellte Universalbanken deutlich verschärft. Die Banken müssen ständig neue Anforderungen des Gesetzgebers, aber auch Verwaltungsanweisungen der Bankenaufsicht, erfüllen. Die überbordende Regulatorik im Bereich des Risikomanagements hindert die Banken daran, die eigenen Kunden noch umfassender beraten und betreuen zu können, so Wolfgang Frey.

Fritz Kiefer wies darauf hin, dass die Digitalisierung in unserer globalen Welt auch vor den Türen der Regionalbanken nicht halt macht und es daher notwendig ist, das elektronische Angebot zügig und zeitgemäß auszubauen. Weitere Belastungsfaktoren im Bereich des Verbraucherschutzes wurden ganz schnell von den beiden Marktvorständen Radde und Merkle ausgemacht.

Wolfgang Frey, Fritz Kiefer, Wolfgang Merkle, Christian Radde
Von links: Wolfgang Frey, Fritz Kiefer, Wolfgang Merkle und Christian Radde (Bild: Manfred Köncke)

Nicht zuletzt ist es aber auch die Niedrigzinspolitik verbunden mit geringeren Margen, die den Banken zu schaffen macht. Dadurch schwinden die Verdienstmöglichkeiten und der Druck auf die Kosten wächst. Alles Gründe, die dafür sprechen, die hauseigenen Strategien zur Zukunftssicherung der einzelnen Häuser rechtzeitig zu überdenken und zwar aus einer Position der absoluten Stärke heraus. Die größere Einheit bietet hier die Chance, sich bietende Kosteneinsparpotenziale zu nutzen. Betriebsbedingte Kündigungen wird es nicht geben. Die Geschäftsstellen in Simmersfeld und Enzklösterle bleiben erhalten.

Aufgrund der sehr komfortablen Eigenkapitalausstattung der neuen Bank ergeben sich künftig deutlich höhere Spielräume im Kreditgeschäft, insbesondere im Geschäftsbereich der Raiffeisenbank Oberer Wald.

Die Vorstände hoben hervor, dass beide Häuser von Grund auf äußerst solide aufgestellt sind. Es macht deswegen Sinn, den Weg künftig gemeinsam zu gehen und über die Bündelung der Leistungsfähigkeit und der Marktposition ein starkes Haus in der Region, an dem kein Weg vorbeiführt, zu schaffen.

Das neue Haus unter dem Namen Volksbank Nordschwarzwald eG wird ein betreutes Kundenvolumen von über 700 Mio EUR repräsentieren und mit insgesamt 110 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern für das Wohl seiner Kunden und Mitglieder sorgen.

Der Vorstand wird künftig aus Wolfgang Frey, Fritz Kiefer und Christian Radde bestehen. Zum erweiterten Führungskreis zählen die Prokuristen Wolfgang Merkle, Walter Schaible, Jörg Schmieder und Martin Schmiederer. Der Aufsichtsrat wird sich aus dem Kreis der bisherigen Aufsichtsräte der beiden Banken rekrutieren. Den Vorsitz wird weiterhin Hans Kern inne haben.

Die getroffenen Regelungen können in Kraft treten, wenn die Mitglieder der beiden Banken in den voraussichtlich im Juni 2016 stattfindenden Generalversammlungen zustimmen.