„Ihre Stimme ist gefragt – Sie entscheiden, ob Sie den Weg der Vorstände, Aufsichtsräte und Mitarbeiter der beiden Banken unterstützen“, mit diesen Worten richtete sich Hans Kern, Aufsichtsratsvorsitzender der Volksbank Nordschwarzwald eG, in seiner Begrüßung an die Bankmitglieder und nahm damit Bezug auf die anstehende Beschlussfassung zur geplanten Fusion der Volksbank Nordschwarzwald eG mit der Raiffeisenbank Oberer Wald eG.
Die Volksbank Nordschwarzwald hat mit den Menschen und Unternehmen in der Region erfolgreich zusammengearbeitet und auf der Grundlage ihres genossenschaftlichen Geschäftsmodells das Wirtschaftsjahr 2015 positiv abgeschlossen. Diese Aussage zog sich wie ein roter Faden durch den Vorstandsbericht von Vorstandssprecher Wolfgang Frey: „In einem schwierigen wirtschaftlichen Umfeld hat sich unsere Bank als zuverlässiger Partner an Ihrer Seite erwiesen und im Markt behauptet.“ Gleichzeitig blickte Frey mit Sorge auf die Niedrigzinspolitik der Europäischen Zentralbank und die zunehmende Regulatorik seitens der Bankenaufsicht. „Die Strafzinsen bei der EZB belasten die Ertragslage ebenso wie die neuen Liquiditätsvorschriften, die uns verpflichten, hochliquide Aktiva zu halten. Für sämtliche Universalbanken ist das eine verzwickte Situation“. Um diesen zukünftigen Herausforderungen in der Finanzbranche selbstbewusst entgegen treten zu können, habe man nun die Weichen für die Verschmelzung mit der sehr gut aufgestellten Raiffeisenbank Oberer Wald eG frühzeitig und aus einer wirtschaftlich starken Position heraus gestellt.
Die wichtigsten Bilanzzahlen im Überblick: Die Volksbank Nordschwarzwald hat die Bilanzsumme gegenüber dem Vorjahr um 7,3 Prozent auf 356,3 Millionen Euro gesteigert. Das Kundengesamtvolumen erhöhte sich um 9,9 Prozent auf mittlerweile rund 672 Millionen Euro. Die Kundenforderungen stiegen um 21,4 Millionen Euro. Die Kundeneinlagen kletterten um 13,5 Prozent auf 274,4 Millionen Euro. Nach Verrechnung der Steuerzahlung von rund 1,47 Millionen Euro und Dotierung der Rücklagen verbleibt ein Bilanzgewinn von 447.120,76 Euro. Er bietet eine gute Grundlage, die Rücklagen der Bank weiter zu stärken und eine Dividende von 1,25 Prozent an die Mitglieder zu zahlen. Die Gesamtausschüttung der Bank liegt unter Berücksichtigung der Bonuszahlungen auf den VR-MitgliederBonus bei 238.055,14 Euro. Dies entspricht einem Prozentsatz von 4,52 % p. a.. Damit gehöre die Volksbank Nordschwarzwald nach wie vor zur Spitzengruppe der ausschüttungsstärksten Volks- und Raiffeisenbanken in Baden-Württemberg.
Auch das Prüfungsergebnis spiegelt die positive Situation der Bank wider. Der Verband hat den Jahresabschluss geprüft und ihn mit dem uneingeschränkten Bestätigungsvermerk versehen. Dem Institut wird eine geordnete Vermögens-, Finanz- und Ertragslage bestätigt. Anschließend führte Bürgermeister Gerhard Feeß die Entlastung von Vorstand und Aufsichtsrat durch.
Danach stand die Beschlussfassung über die Verschmelzung mit der Raiffeisenbank Oberer Wald eG und die Genehmigung des Verschmelzungsvertragsentwurfs auf der Tagesordnung. Die Mitglieder der Raiffeisenbank Oberer Wald eG hatten bereits tags zuvor mit einer Mehrheit von 92,9 Prozent der Verschmelzung zugestimmt. Auch die Mitglieder der Volksbank gaben mit 99,1 Prozent ein klares Votum für die Fusion ab. Mit diesem Ergebnis kann nun der Verschmelzungsvertrag beurkundet und die Eintragung in den entsprechenden Registerblättern durchgeführt werden, womit die Fusion rückwirkend zum 1. Januar 2016 rechtswirksam wird. Die technische Fusion, in der die Datenbestände beider Banken zusammengeführt werden, findet am 24. September 2016 statt.
Die Wahl zum Aufsichtsrat wurde von Vorstand Christian Radde begleitet. Wiedergewählt in den Aufsichtsrat der Bank wurden Adam Rentschler (Pfalzgrafenweiler) und Hans Schaible (Altensteig). Bedingt durch die Verschmelzung mit der Raiffeisenbank Oberer Wald eG wurden zusätzlich die bisherigen Aufsichtsräte der Raiffeisenbank in den Aufsichtsrat der Volksbank Nordschwarzwald gewählt. Im Einzelnen sind dies: Rudolf Kalmbach, Regina Kern und Jochen Stoll (Simmersfeld) sowie Reiner Schnell (Enzklösterle) und Birgit Treiber (Bad Wildbad).
Für das leibliche Wohl der Gäste sorgte der Liederkranz Altensteig.